1Die Teublitzer Pilgergruppe fühlte sich gleichsam ins „himmlische Jerusalem“ versetzt, als sie zusammen mit der „Gemeinschaft von Jerusalem“ eine monastische Vesper in der wunderschönen Kathedrale am Gipfel des Mont Saint Michel feierte. Der innere Frieden, den das abendliche Gebet schenkte, tat an diesem Tag auch Not und wirkte versöhnlich.





Denn am Morgen dieses Tages machten sich die Wallfahrer zum „Omaha Beach“ auf. Der Strandabschnitt markiert den Wendepunkt des Zweiten Weltkrieges. Hier landeten die Alliierten am D-Day. Entsprechend gezeichnet von der Zerstörungen des Krieges erscheint heute noch die von Einschlagkratern übersäte Landschaft. Auf einem ehemaligen Flugabwehrbunker der nationalsozialistischen Wehrmacht versammelten sich die Teublitzer Pilger und beteten für den Frieden. Spontan reihten sich einige Touristen mit ein.
Ganz in seinem Element war Pfarrer Hirmer in Bayeux. Denn in der Kathedrale wird auf modernen Schautafeln die Geschichte des Christentums mit all seinen theologischen und historischen Entwicklungen gezeigt. Ziel in Bayeux war jedoch der berühmte Wandteppich, der die Eroberung Englands durch William den Eroberer im Jahr 1066 darstellt.
Über Krieg und Zerstörung und dem Drang des Menschen sich über andere zu erheben handelte der Abendimpuls des Tages, der im Bus gebetet wurde. „Was wäre wenn die Menschheit all das Vermögen und all die Kraft, die sie für den Krieg verwendet, für das Gute nützen würde?“ Das Gebet um den Heiligen Geist beeindruckte die Pilgergruppe.
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Schließlich endete der Tag im „himmlischen Jerusalem“ mit Gebet und Meditation. Dabei waren die Teublitzer besonderer Gast der „Gemeinschaft von Jerusalem“, welche mit wunderschönen Gesängen das Abendlob in der gotischen Kathedrale auf der Spitze des Mont Saint Michels sangen. Die Vesper endete mit einem unverhofften Highlight. Pfarrer Hirmer segnete im Seitenschiff der Basilika ein Ehepaar aus Ingolstadt, das ihr 20jähriges Hochzeitsjubiläum feierte und mit dem man zufällig ins Gespräch kam. Der persönliche Jubiläumssegen rührte manche Wallfahrer zu Tränen und veranlasste die Ordensfrauen und –männer zu einem spontanen Applaus.

Reiseleiterin Petra Süß und Busfahrer Roland Unger chauffierte die Pilgergruppe am vorletzten Tag der Pilgerreise in die Bretagne. Hier ging es zu Fuß entlang der Küste, welche wunderbare Blicke auf das Meer preisgab. Die oberpfälzer Wallfahrer werden den Besuch im kleinen Küstenstädtchen Cancale sicherlich unvergesslich bleiben. Das Fischerdorf ist für seine Muscheln weltbekannt, weshalb Pfarrer Hirmer eine Runde frische Austern spendierte. Vor allem Busfahrer Roland Unger ließ sich die französische Köstlichkeit schmecken und schlürfte mit vollem Genuss aus der Muschelschale. Auch dieser Abend endete mit einem Abendlob der Gruppe, das im Bus gebetet wurde.

Pfarrei Teublitz021
Majestätisch erhob sich der Mont Saint Michel ein letztes Mal im wunderschönen Morgenlicht über die Bucht, als die Pilgergruppe Abschied von ihm nahmen. Es ging Richtung Chartres. Hier wartete die altwehrwürdige Kathedrale auf die Teublitzer. Inmitten des Kirchenschiffes findet sich ein großes Labyrinth, das man an manchen Tagen noch heute durchschreiten kann. Um den Chorraum finden sich wunderschönen figürlichen Darstellungen aus weißen Marmor mit der Lebensgeschichte Mariens. Sie ist es, die als Patronin der Kathedrale von Chartres den Namen gibt. In der für Touristen unzugänglichen Ringkrypta unterhalb des Kirchenschiffes feierte die Pilgergruppe Eucharistie. Ziel des Tages wie die Stadt Reims, wo der Abend mit einer herrlichen Lichterprojektion an der Fassade der Kathedrale endete. Am Sonntag werden die Teublitzer nach Hause aufbrechen. Auf den Weg zurück wird man im Dom zu Speyer die heilige Messe feiern.

 

Frankreich, Pfingstwoche 2022